The Finn Aussehen: Ein hagerer Mann, mitte 50ig. Das Gesicht ist eingefallen, verbraucht, verlebt. Jahre in den Schatten haben ihre Spuren gegraben. Fast so als wollen sich Nase und Augen hinter den grauen, langen, ungewaschen Haaren verstecken. Der Körper bietet das gleiche Bild. Ausgemergelt von Anstrengungen und Jahrzehnten unausgewogener Sojfrassernährung. Am zerfranzten Gürtel über der ausgetragen Kunstlederhose und den schweren Boots baumelt eine unbekannte Pistole aus oliv lackiertem Metal. Ein grobes,solides, russisches Fabrikat, wahrscheinlich sogar ein Unikum, etwas das nur The Finn hat. Das Kaliber ist auch etwas unbekanntes, irgendtwo zwischen Antipanzerwaffe und 30mm Luftabwehrgeschoss. Das T-Shirt ist ein verwaschenes Festivalshirt einer Veranstaltung, die schon seit 20 Jahren nicht mehr stattgefunden hat. Am Kragen ist der Clip eines brandneuen Komlinks aus Chiba. Anscheinend von der selben Firma die auch die Datenbuchse an seiner Schläfe produziert hat. Dienstleistung: Finn ist ein Urgestein in der Schieberbranche. Er hat sich in Seatle zu Ruhe gesetzt, nach dem er fast 30ig Jahre lang Chibas Nr. 1 gewesen ist. Er managt nurnoch wenige Runner, er will seine Ruhe. Finn hat gesehen wie die Matrix aus der Traufe gehoben wurde, Finn hat sie crashen sehen. Es ist ihm egal. Er hat nie mehr Cyberware in seinen Körper gelassen als eine Datenbuchse. Er hat lieber etwas Handfestes, Matrixware faßt er selber nicht an. Aber das Handfeste kann er umso besser besorgen. Gib ihm genug Zeit und er kann dir fast alles ran schaffen. Waffenprototypen? Laborequipment? Der letze Schrei aus Chiba? Der Neuralsplicer, der da ganz oben in den Genfer Konventionen steht? Alles keine Probleme, warte mal nen Monat. Dann hat er es für dich. Vorrausgesetzt, er will, mag dich und hat grade Lust. Charakter: So wie der Körper ausgebrannt ist, ist auch sein Gemüt ausgebrannt. Finn leidet unter Agrophobie und hat seit Jahren sein Appartment nicht mehr verlassen. Stört ihn aber auch nicht, denn er ist obendrein Paranoid und würde schon deshalb nicht die Wohnung verlassen. Wohnung: Wenn du durch die selbstgebaute Sensorpalanx an seiner Tür gekommen bist, stehen zwei Dinge fest: Du weiß wo er wohnt (ein längst aufgegebenes und leeres Gebäude, desen Obergeschoß er exlusiv bewohnt) und du hast keine Waffen, keine Cyberware, keine Naniten, keine Bioware und auch keinen Kranken scheiß, vom dem nur The Finn und 20 andere Leute auf dieser Welt wissen, an oder in deinem Körper. Oder genauer gesagt, nichts wovor sich Finn fürchten würde. Dann öffnet sich sein persönliches Labyrinth. Tische auf denen unzählige Gerätschaften in Einzelteilen rumliegen. Regale mit geschundenen Pappkartons und kryptischen Beschriftungen. Ist das dort hinten auf dem Stuhl, dessen Lack bereits abgeblättert ist, dessen Bezug durchgesessen ist und der vor 10 Jahren bereits vollkommen veraltet war, etwas eine Schachtel mit Glazier-Geschossen? Der Raketenwerfer davor macht es schwer die Schachtel zu lesen. Dazwischen stehen verstreut Energiedrinkdosen und die Styroporverpackungen verschiedener Fastfoodlieferketten. Eine Wohnung wie der Finn. Alt, aufgebraucht und doch so voll an gesammelter Erfahrung. Eine Schatzgrube voller Artefakte aus untergeangenen Epochen. Und eine Ansammlung an Militärgeräten, die die UCAS-Armee dazu bringen würde, das komplette Wohnviertel dem Erdboden gleich zu machen und anschließen noch das ganze zu verbrennen und einen subtaktischen Nuklearsprengkopf zu zünden. Wenn sie es denn wüßten. Bzw. wenn nicht der Oberbefehlshaber der Streitkräfte ein Kumpel des Finn wäre. Einer seiner Kumpel.